Der zaubernde Norweger
Stefan Herheim beschwört in seinem »Tannhäuser« in Oslo die Verführungskraft der Oper
Ein richtiges, großzügig modernes und doch den jungen Erdöl-Wohlstand des Landes charmant unterspielendes Opernhaus (Foto: dpa) haben sich die Norweger (für 500 Millionen Euro) erst jetzt geleistet. Die 1358 Plätze in dem Eichenholz-Saal, mit seinen umlaufenden Rängen, sind für eine Stadt wie Oslo, die nur etwas mehr Einwohner als Dresden hat, reichlich bemessen. Man kann auf den bis zum Boden hin angeschrägten Dachflächen sogar flanieren.
Und man kann jetzt, knapp zwei Jahre nach der offiziellen Übergabe des Hauses, auch endlich einen eigenen, ziemlich aufregenden »Tannhäuser« bestaunen. Zum Sängerkrieg lädt natürlich der vor allem in Deutschland zum Regiestar avancierte Norweger Stefan Herheim ein. Und der bietet die Mischung aus purem Theaterzauber und kluger, aufs Menschliche und die Zeiten zielender Interpretation. Auch bei ihm stehen für die beiden Welten, zwischen denen Tannhäuser als Künstlertypus und als liebessehnender Mann z...
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