Bologna-Reform spaltet
EU-Bildungsminister tagen in Wien und Budapest / Proteste von Studenten
In Wien und Budapest treffen sich derzeit die EU-Bildungsminister, um den sogenannten Bologna-Prozesses zu bewerten, der vor zehn Jahren eingeläutet wurde. Die Kritik an der Studienreform ist in den letzten Monaten in vielen europäischen Staaten lauter geworden. Doch nicht nur die Politiker sind sich über die Konsequenzen daraus uneins, auch die studentischen Positionen auf dem Gegengipfel und der Demonstration gehen auseinander.
Die Universitäten sind in der großen Krise an die Front gerufen, die Bildung soll der Wirtschaft zu Diensten sein. Genau das aber wollen die Studenten nicht. »Wir zahlen eure Krise nicht!« war der erste Slogan ihrer europaweiten Proteste, die seit dem Bankencrash 2008 kein Ende mehr nehmen. In dieser Woche, rund um die Zehnjahresfeier des Bolognaprozesses in Wien, haben österreichische und europäische Studierende einen Gegengipfel organisiert. Am Donnerstag, als die aus Budapest eintreffenden Bildungsminister sich auf den Weg zur Hofburg machen, versuchten die Studenten, mit Massenblockaden die Feierlaune stören.
»Wir wollen den Verantwortlichen der Bolognareform die Verschlechterungen an den europäischen Hochschulen und unsere Lage näherbringen«, erklärt Barbara vom Presseteam der Gegendemo. Getrennte Gruppen sind unterwegs, um die Zufahrtsstraßen zum Festort zu verstopfen und den Ministern im Smoking den Weg zu versperren: »Wir wolle...
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