Des Monsters Nahrung
Letztes von Johnny Cash: das Album »Ain't No Grave« – Teil sechs der abgründigen »American Recordings«
Es existiert ein Monster in mir. Ich muss das eingesperrt lassen. Sonst wird es mich lebendigen Leibes verschlingen«, sagte Johnny Cash 1994 in einem großen Interview mit der »New York Times«. Gott sei Dank war der Produzent Rick Rubin da weniger scheu: Seit der ersten Cash-Aufnahme für sein Label »American Recordings« 1993 ist es dieses Monster, das er – unbeeindruckt selbst von Cashs Tod 2003 – am Nasenring von Veröffentlichung zu Veröffentlichung führt. Mit der sechsten und wahrscheinlich letzten Platte »Ain't No Grave« hat nun eine monumentale, außergewöhnliche, aufwühlende und jetzt schon klassische Serie ihren Schlusspunkt erreicht. Johnny Cashs Monster wird nun wohl zur verdienten Ruhe kommen – ganz im Gegensatz zu den Hörern dieser dunklen, abgründigen Lieder.
Die Bedeutung dieser Platten für Johnny Cashs Gesamtwerk verglich seine älteste Tochter Roseanne mit jener, die die berühmten Scherenschnitte für Henri ...
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