- Kultur
- Beilage zur Leipziger Buchmesse
Gier
DER ERSTE WELTKRIEG
Man fragt sich angesichts der fast unübersehbaren Literatur zur Thematik, welche neuen Erkenntnisse dieses Buch bringen soll. Es stimmt zwar, dass historische Fragen nie endgültig beantwortet werden, und es ist auch nichts dagegen einzuwenden, schon veröffentlichte, aber kaum bekannte Quellen nochmal zu befragen.
Dieter Hoffmann wollte keine neue Geschichte des Ersten Weltkrieges schreiben. Ihm ging es um die Entstehung des Konfliktes. Er belebt die alte These, der Erste Weltkrieg sei von Deutschland als Präventivkrieg entfesselt worden. Nach seiner Auffassung haben die hohen Militärs Deutschland gegen den hinhaltenden Widerstand der politischen Führung, darunter auch des Kaisers, in den Krieg hineingedrängt. Er registriert eine schwankende Haltung Wilhelms II., über den der frühere Reichskanzler von Bülow urteilte, dass »ein so unvernünftiges, übereiltes, unkluges, ja kindisches Reden und Handeln des Oberhaupts des Reichs schließlich ...
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