- Kultur
- Beilage zur Leipziger Buchmesse
Simenon mit Hitler im Fahrstuhl
GEORG BRUNOLD konstruiert eine Zeitmaschine
Taschenbuch müsste es sein. Damit man es stets bei sich tragen könnte. Um zu blättern, zu schmökern, sich festzulesen, wann immer einem der Sinn nach gediegener Unterhaltung oder großer Literatur steht. Nur, leider, dieses Opus passt in keine Tasche: fast 700 Seiten im Folioformat, zweieinhalb Kilo schwer. »Einmalig« – ein guter Schreiber nutzt das Adjektiv nicht gern, aber auf diese Unternehmung trifft es zu. Mehrere Jahre hat Herausgeber Georg Brunold am Buch gearbeitet, an dieser bereits kanonischen Auswahl fesselnder Augenzeugenberichte. Es sei die längste Reise seines Lebens gewesen, sagt der Reporter.
Brunold, Jahrgang 1953, stammt aus Arosa in Graubünden, er war NZZ-Korrespondent und Vize-Chefredakteur von »du«. Heute lebt er in Nairobi, fern vom egozentrischen Medienbetrieb Europas, mit Blick ins Weite; dort schreibt und sammelt er Prosa, zum Beispiel für Eichborns »Andere Bibliothek«.
»Nichts als die Welt« ist Brunolds M...
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