Akribie und Leidenschaft

Die meisten Biografen verstecken sich hinter dem Rücken der Person, über deren Leben und Werk sie schreiben. Günther Drommer stellt sich vor und neben »seinen« Autor. Als Verfasser einer Strittmatter-Biografie hatte er sich selbst getroffen gefühlt, als im Sommer 2008 auf Grund eines Artikels von Werner Liersch die Presse meldete, auch der ostdeutsche Schriftsteller Erwin Strittmatter habe seine Zugehörigkeit (oder Nähe) zur SS verschwiegen. Strittmatter sei nicht während des Krieges in der Wehrmacht gewesen, sondern Wachtmeister, später gar Oberwachtmeister in einem Bataillon der Ordnungspolizei, das im Verlauf des Krieges der SS angeschlossen wurde. Drommer hat seine Betroffenheit in Produktivität umgewandelt, hat gründlich recherchiert, viel nachgedacht, nicht nur über das in den Akten Gefundene, sondern über viele Zusammenhänge deutscher Geschichte des letzten Jahrhunderts.

So folgt er in diesem Buch akribisch den noch vorhandenen ...