Murkelbühne

Regime der Bequemlichkeit

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vielleicht die bisher größte Herausforderung für die Spieler der Murkelbühne: Jewgeni Schwarz’ Parabel auf Unterwürfigkeit und Opportunismus. Freilich hat Projektleiter Matthias Kubusch der Dramaturgie aktualisierende Akzente beigefügt, zu 95 Prozent sei »Der Drache« aber original geblieben, sagt er. Was bei der Entstehung 1940 vorgeblich auf Hitlers Deutschland abzielte, meinte in Wahrheit die Zustände unter Stalin, wurde verboten. Zwanzig Jahre nach der Wende liefert die Anpassung in der DDR ein Zusatzmotiv – und die funktioniert in der Bundesrepublik ebenso prächtig.

Dennoch ist jener Stoff für 14-Jährige nicht einfach zu bewältigen. Wie viel Elan sie zweieinhalb durch eine Pause getrennte Stunden aufbringen, verdient Lob. Sind sie doch alle nach der Vereinigung geboren, haben nur Geschichtswissen über die DDR. Mit einer Reminiszenz vom Band beginnt der Abend. Es ertönt eine Durchhalterede Honeckers, dann sein Rücktritts...


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