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Ausgebüxter Wellensittich
Georg Klein über eine Kindheit und eine Obsession
Menschliches Fleisch erzählt eine abgründige, beklemmende Wahrheit. Im wirklichen Leben wie in der Kunst, in den Bildern des irischen Malers Francis Bacon zum Beispiel. Menschliches Fleisch hat es auch Georg Klein angetan: das rohe Fleisch und die Verletzungen, die ihm zugefügt wurden, wodurch das Fleisch überhaupt erst sichtbar wird; oder das ehemals rohe Fleisch und die Mullverbände, mit deren Hilfe man einmal geschlagene Wunden, groteske Narben, zu verdecken sucht. Aus Scham.
Kleins neues Buch heißt »Roman unserer Kindheit«. Ob es darin um die Kindheit des 1953 in Augsburg geborenen Autors geht, bleibt offen. Das ist gut so – können wir, die Leser, doch das »unserer« im Titel probehalber auf die eigene Kindheit beziehen. Heil oder weniger heil verlaufen, so oder so, Kindheiten haben manche Gemeinsamkeit. Darin liegt eins der Probleme dieses Romans.
Angesiedelt ist das Buch in einer Siedlung des Augsburger Stadtteils Oberhausen...
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