Letzte Huldigungen für Hitlers »Gottbegnadete«

»Agnes-Miegel-Tage« in Niedersachsen / Weitere Schulen legen den Namen der Nazi-Dichterin ab

Nicht weniger als 40 Schulen trugen einst den Namen der Dichterin Agnes Miegel. Doch es werden immer weniger – mit Recht.

Auf den ersten Blick war alles wie immer bei den alljährlichen »Agnes-Miegel-Tagen« am vergangenen Wochenende im niedersächsischen Bad Nenndorf: Kaffeetrinken im Hotel Hannover, Lesungen aus den Werken der »Mutter Ostpreußens«, Gedenken am Grab, »höfische Tänze der Renaissance« und »offenes Singen«. Und die Agnes-Miegel-Gesellschaft, die »in der heutigen Zeit die Bedeutung der großen Dichterin in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken möchte«, hielt ihre Mitgliederversammlung ab.

Die Zeiten ändern sich

Doch ein Schatten lag über den Huldigungstagen für Agnes Miegel (1879 bis 1964). Von ihren Getreuen wird die Dichterin, ungeachtet ihrer Verbundenheit zum nationalsozialistischen Regime, immer noch – und fast trotzig – gefeiert. Hitler hatte sie noch 1944 in die Liste der »Gottbegnadeten« aufgenommen. In der Öffentlichkeit wird Miegel jedoch allmählich, wenn auch spät, als Autorin glühender Gesänge auf den Führer (»Schirme...


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