Die Chance nach der Katastrophe

Zwei Monate nach dem Erdbeben brauchen die Menschen in Haiti vor allem eins: Hilfe zur Selbsthilfe, berichten aus dem Land zurückgekehrte Mitarbeiter von Hilfsorganisationen

  • Sabine Sölbeck
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Mitten in der Katastrophe keimt ein Funken Hoffnung. Mehr als 200 000 Menschenleben forderte das Erdbeben auf Haiti am 12. Januar dieses Jahres, die Infrastruktur wurde zu fast 90 Prozent zerstört. Dennoch verhalten sich die Haitianer ruhig, es ist kaum zu Plünderungen gekommen. Die Menschen sehen die Katastrophe als Chance auf wirklich tief greifende Veränderungen, eine Chance auf Arbeit und darauf, der Armut zu entrinnen.

Einsatz unter schwierigsten Bedingungen: Rasmus Stern,
Einsatz unter schwierigsten Bedingungen: Rasmus Stern,

Wenigstens solange die Hilfsorganisationen im Lande sind. Einheimische können bei ihnen Arbeit finden und Geld verdienen, berichtet Katja Holmberg, Krankenschwester und Health-Expertin bei Caritas international. Ihr Kollege Rasmus Stern, der als Logistiker bei der Organisation arbeitet, schätzt die Lage ähnlich ein. Das Wichtigste sei, den Leuten Arbeit zu geben, um das Trauma zu bewältigen. Überzeugend seien die anlaufenden »cash-for-work«-Programme. Diese stellen Leute ein, die Trümmer in der Stadt beseitigen, Straßen reparieren, den Handel beleben. Menschen erhalten ein Einkommen nach der Katastrophe. Die Haitianer müssen zu einem geregelten Tagesablauf finden.

Mammutaufgabe Wiederaufbau

»Eine Mammutaufgabe« sei der Wiederaufbau, sagt Sabine Wilke, Mitarbeiterin der Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg. Wenn Rasmus Stern über einen frustrierenden Tag in Haiti spricht, berichtet er über die aufreibende Bürokratie. Die UNO hat...


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