Von Sterben und Wiedergeburt
Mario Gäbler untersucht, was von der Buchstadt Leipzig übrig blieb
Literarischer Ausnahmezustand herrscht dieser Tage wieder in Leipzig. Es ist Buchmesse, und mit »Leipzig liest« findet zum 19. Mal ein überquellendes Lesefest statt, das auf dem Kontinent nicht seinesgleichen hat. An die 1500 Schreibende, Lesende und Sprechende, darunter die Nobelpreisträger Herta Müller und Günter Grass, Romanciers, Lyriker, Sachbuchautoren, Schauspieler und Politiker wollen jung und alt beglücken. Gelesen wird nicht nur auf dem Messegelände am Rande der Stadt, in Bibliotheken und Buchhandlungen, sondern auch in Museen, Kirchen, Cafés, Kneipen, Galerien, Schwimmbädern, gar auf dem Friedhof und anderswo. Auch in den Schulen gibt es Literatur. 300 Orte sind es insgesamt. Der Laie staunt. Insider freuen sich.
Dabei sah es in den ersten Jahren der Wiedervereinigung alles andere als rosig aus. Verlagskaufmann und Buchwissenschaftler Mario Gäbler, 1980 in Gera geboren, kehrt in diese Zeit zurück. Er untersucht sie in seiner...
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