Athen will Vermögen besteuern
Athen (dpa/ND). Die griechische Regierung macht angesichts ihrer Schuldenlast mit der Besteuerung von Vermögen Ernst. Davon bleibt auch die allmächtige orthodoxe Kirche nicht ausgenommen. Ministerpräsident Giorgos Papandreou und Finanzminister Giorgos Papakonstantinou präsentierten am Donnerstag ein 200-Seiten-Steuergesetz. Papandreou nannte es das »Gesetz zur Wiederherstellung der Steuergerechtigkeit«.
Wer Luxusautos, eine Yacht oder große Immobilien besitzt, wird sich danach nicht mehr mit der Behauptung herausreden können, er verdiene wenig, wie es in vielen Fällen vorkommt. Der Besitz werde künftig steuerlich berücksichtigt. Erstmals werde auch die Kirche besteuert, berichtete das staatliche Fernsehen. Vererbe ein Gläubiger seiner Gemeinde eine Immobilie müsse diese 20 Prozent des Wertes an Steuern zahlen. Zehn Prozent würden auf Geldspenden erhoben.
Das neue Gesetz soll jetzt mit Gewerkschaften und Unternehmerverbänden debattiert sowie bereits in zehn Tagen dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden. Die sozialistische Regierung will zudem in den kommenden Monaten ein neues Rentengesetz einbringen. So soll unter anderem das durchschnittliche Rentenalter von heute 61,3 auf mindestens 63 Jahre angehoben werden.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.