Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Gestern vor 40 Jahren streifte ein historischer Hauch den Thüringer. An diesem Tag besuchte Willy Brandt Erfurt, was das Leben der Menschen, die sich zufällig in der Nähe befanden, auf den Kopf stellte – wie die Medien jetzt in ehrfürchtiger Erinnerung berichteten. Um ein Haar wäre Erfurt damals geworden, was später Leipzig war, und als der Willy dann noch winkte, waren die Menschen von der Einheit nur noch eine Fensterbrüstung entfernt. Aber der Thüringer ist zögerlich. Er winkt zurück und geht dann nach Hause. Aufregung ist nicht gut für ihn, deshalb wählte er seit 1990 lieber die CDU, und die legte eine Bannmeile ums Parlament, um Thüringern, die die Szene von damals unerlaubt nachstellen könnten, überflüssige Aufregung zu ersparen. Nun aber droht Unbill: Nächste Woche wird die Bannmeile auf Initiative der SPD entfernt. Zu spät. Seit Willy Brandt hat niemand wieder Thüringen betreten, der die Leute in seinen Bann ziehen könnte. uka

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.