Das letzte Ost-Gewächs

Am Freitagabend gab es in Potsdam eine große Party. Die Grüne Liga feierte, etwas verspätet, ihren 20. Geburtstag. Der ostdeutsche Umweltverband wurde Anfang Februar 1990 – sozusagen als Produkt der politischen Wende in der DDR – gegründet.

Die Anfänge der wohl einzigen überregionalen Umweltschutzorganisation aus dem Osten Deutschlands reichen weit ins Schicksalsjahr 1989 zurück. Neben den kirchlichen Umweltgruppen gab es in der DDR auch viele Arbeitsgemeinschaften »Stadtökologie«, die sich mit Umweltthemen befassten. Deren Vertreter trafen sich im April des Wendejahres in Potsdam, um sich landesweit zu vernetzen und die staatlicherseits meist totgeschwiegene Umweltzerstörung zu bekämpfen. Nach einem weiteren Treffen in Potsdam am 7. Oktober, dem 40. Jahrestag der DDR, überschlugen sich die Ereignisse. Kirchliche Umweltgruppen, die Arbeitsgemeinschaften »Stadtökologie« und andere Gruppen, die sich für ein Ende der Umweltzerstörungen in der DDR einsetzten, fanden sich zusammen und riefen am 18. November zur Gründung einer »Grünen Liga« auf. »Ungeachtet unterschiedlicher Erfahrungen und Weltanschau...