Drohende Leere in Europas Meeren
Bestände von Kabeljau, Scholle und Heilbutt sind kaum noch zu retten
Nach einer neuen Studie von Wissenschaftlern des Exzellenzclusters »Ozean der Zukunft« werden die Zielvorgaben zum Wiederaufbau der Fischbestände um mehr als 30 Jahre verfehlt. Untersucht wurden 54 Fischarten. Nur Seelachs, Ostsee-Sprotte und die Bastard-Makrele haben wieder eine ausreichende Bestandsgröße erreicht.
Ohne Rücksicht auf Verluste: Die Europäer fischen ihre Meere leer. Für Kabeljau, Scholle, Heilbutt und neun andere Arten sieht es so schlecht aus, dass auch bei sofortigem Fangstopp bis 2015 keine Erholung eintreten würde. Schon 2009 galten 88 Prozent aller EU-Bestände als überfischt.
Die andauernde Überfischung verletzt das Vorsorgeprinzip nach europäischem Recht. Fischbestände sind demnach so zu bewirtschaften, dass ein größtmöglicher Ertrag auf Dauer erreicht wird. Das steht nicht nur im 1994 in Kraft getretenen Seerechtsübereinkommen UNCLOS, es wurde auch in einer Vereinbarung zwischen EU, Norwegen, Russland und Island für die Zeit bis 2015 bekräftigt.
Trotz Fangquoten sind nach Ansicht des Fischereibiologen Rainer Froese vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften die Fangmengen insgesamt nach wie vor...
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