Irans Opposition in Wartestellung
Das Regime konnte sich bisher nicht stabilisieren – und die nächsten Konflikte sind absehbar
Irans Oppositionsführer Mussawi hat seine Anhänger auf ein »Jahr der Beharrlichkeit« gegen Präsident Ahmadinedschad eingestimmt. Ein Rückzug »wäre ein Verrat am Islam, an der Nation und am Blut der Märtyrer«, erklärte Mussawi am Freitag in einer Botschaft zum persischen Neujahrsfest. Angesichts der »berechtigten Forderungen« der Menschen nach der umstrittenen Wiederwahl Ahmadinedschads im Juni stünden den Regierungskritikern weiter »Probleme« bevor, erklärte Mussawi.
Spätestens seit dem Jahrestag der Revolution am 11. Februar ist allen Oppositionellen in Iran klar, dass die Straßendemonstrationen kaum mehr organisierbar sind und somit keine probate Strategie darstellen. Das Regime um den Religionsführer Ayatollah Ali Chamenei und den Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad konnte dank des massivsten Aufgebots von Sicherheitskräften seit Beginn der Krise im Juni einen erneuten Punktsieg der Opposition verhindern. Die »Niederlage« löste eine heftige Strategiedebatte innerhalb der Opposition aus.
Die »Grüne Bewegung« verfügt im Gegensatz zum finanziell und militärisch übermächtigen Regime nur über Humankapital. Die beiden unterlegenen Kandidaten der Präsidentschaftswahl und Köpfe der Opposition, Ex-Ministerpräsident Mir Hossein Mussawi und Mehdi Karrubi, können die Opposition nicht zentral und energisch genug führen, da sie unter arrestähnlichem Zustand stehen. Die Opposition ist somit zu einem hohen Grad a...
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