Werbung

Bürgerentscheid ist gescheitert

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Der Bürgerentscheid für einen Riesen-Supermarkt in Berlin-Lichtenberg ist am Sonntag wegen einer zu geringen Wahlbeteiligung gescheitert. Damit bleibt es bei den Bauplänen des Bezirksamts, die einen Globus-Supermarkt nicht vorsehen. Von den benötigten 15 Prozent Beteiligung konnten bis zur Schließung der Wahllokale um 18 Uhr lediglich 9,1 Prozent erreicht werden, wie die Wahlleitung des Bezirksamtes Lichtenberg mitteilte. Nach dem vorläufigen Ergebnis stimmten 6843 Lichtenberger für und 12 160 gegen den Globus-Markt. 210 000 Lichtenberger waren wahlberechtigt.

Das Handelsunternehmen Globus will auf der Landsberger Allee ein neues Selbstbedienungs-Warenhaus mit einer Shoppingfläche von gut 8400 Quadratmetern errichten. Die Bezirksverordnetenversammlung lehnt das Projekt ab, weil sie sich um die Existenz kleiner Läden im Kiez sorgt. Vor allem die Läden benachbarter Einkaufszentren seien betroffen.

»15 Prozent sind aus meiner Sicht kein hohes Quorum: Dass es nicht erreicht wurde, zeigt, dass das Anliegen bei den Lichtenbergern nicht so hoch war wie bei den Initiatoren des Bürgerentscheids«, sagte Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich (LINKE) nach Schließung der Wahllokale.

Nach Angaben des Vereins »Mehr Demokratie« ist mit der Globus-Abstimmung der dritte von acht Bürgerentscheiden an der Beteiligungshürde gescheitert. So waren 2008 auch der Bürgerentscheid gegen die Bebauung der Groß-Glienicker Halbinsel in Spandau und der Bürgerentscheid gegen neue Parkgebührenzonen in Mitte am 15-Prozent-Quorum gescheitert. Der Verein plädiert dafür, die Beteiligungshürde beim Bürgerentscheid abzuschaffen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -