»Es ging mit Krach los und weiter«
Hermann Kant und Günter Grass im Rundfunk-Streitgespräch über deutsch-deutsche Fremdheiten
Es knarzt und schnarrt. Stimmlich. Es grummelt, und mitunter dröhnt und klirrt und scheppert es. Als schlügen Schilde gegeneinander. Zwei Alt-Lasten poltern. Na ja, nicht übertrieben freilich. Eher gesetzt. Aber aus den Tiefen pocht eine Kultur der Unversöhnlichkeit. Günter Grass und Hermann Kant im Streitgespräch – Anlass ist das Buch »Günter Grass im Visier. Die Stasi-Akte«, herausgegeben von Kai Schlüter, erschienen im Ch. Links Verlag. Christoph Links moderiert jenen Disput, den das Nordwestradio von Radio Bremen gestern Mittag sendete.
Zwei deutsche Autoren, beide über achtzig, beide seit über fünfzig Jahren in Begegnung verwickelt, links und rechts der deutsch-deutschen Barrikade. Grass wird mehrfach davon reden, Kant habe als Präsident des Schriftstellerverbandes »unter dem Niveau seiner Intelligenz« gehandelt, Kant wird dem Mann aus dem Westen den Stempel des politisch »Missionarischen« wider die DDR entgegenwerfen.
Im Gr...
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