Das Stigma der Verfolgung

Radka Denemarková über deutschsprachige Juden in der Tschechoslowakei

Die Vergangenheit holt auch die tschechische Literatur ein. Radka Denemarková, Jahrgang 1968, führt mit ihrem Roman »Ein herrlicher Flecken Erde« mitten in den Kern der tschechisch-deutschen Vergangenheit. Es geht um die Vertreibung und Diskriminierung alles (Sudeten-) Deutschen nach 1945, das Verschweigen der damals geschehenen Ungerechtigkeiten in der Ära der Volksrepublik bis in die uns bestens aus den neuen Bundesländern bekannten Rückerstattungsfragen.

Dabei macht es sich die Autorin, Jahrgang 1968, nicht einfach, sondern fügt dem ohnehin schon aufgeladenen Problem ein schlimmeres hinzu.

Die Heldin der Erzählung ist Gita Lauschmannová, die als Tochter einer deutsch-jüdischen Familie. Ihre Angehörigen sind in deutschen Konzentrationslagern umgekommen. Als sie selbst mit sechzehn aus den KZ auf den Herrensitz ihrer Eltern zurückkam, wohnten im Gutshaus fremde Leute. Die haben sie nicht empfangen, sondern gleichsam gefangen gesetzt. ...


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