Bundeswehr rekrutiert getarnt an Schulen

Linkspartei und Initiativen protestieren in Berlin gegen Anwerbungsversuche der Militärs

  • Nissrine Messaoudi
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Bundeswehr sucht Rekruten und zwar dort, wo es potenziellen Nachwuchs gibt – an Schulen. Jungoffiziere sollen Schülern eine Militärkarriere schmackhaft machen. Die Linkspartei und Schülerinitiativen rufen zur Protestkundgebung gegen das Auftreten der Militärs an einer Berliner Oberschule am Freitag auf.

Informationsveranstaltungen werden die Besuche der Jungoffiziere an Schulen genannt, bei denen sie mit den Jugendlichen über »Auslandseinsätze« sprechen – und ganz nebenbei eine Karriere als Berufssoldat anpreisen. In den letzten drei Jahren wurde in Berlin ein Drittel aller Oberstufen besucht. Von den rund 100 Veranstaltungen waren nur 11 zusammen mit Vertretern von Zivildienstanbietern arrangiert. Seit 2007 nahmen 11 127 Schüler an Vorträgen über »Politik und Internationale Sicherheit« teil, wie aus einer Anfrage des Abgeordneten Steffen Zillich (LINKE) vom 18. Dezember 2009 hervorgeht. Mit weiteren »Rekrutierungsaktionen«, wie der Teilnahme am Girls' Day – Mädchen verbringen einen Tag bei der Bundeswehr –, bemüht sich der Bund vermehrt um ein positives und jugendliches Image. Trotz Tarnkleidung bleiben die Rekrutierungsversuche jedoch nicht im Verborgenen: Gegen das Treiben formiert sich Widerstand. Die Linkspartei...


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