Jungs Schutzschrift für Oberst Klein

Kundus-Ausschuss: Der Ex-Verteidigungsminister ließ Abgeordnetenkollegen »abfahren«

Die »Einschläge« nähern sich dem Kanzleramt. Noch ist es unkontrolliertes »Störfeuer« – und wenn die vorgeschobenen Beobachter im Kundus-Untersuchungsausschuss weiter so ungeschickt Aufklärung betreiben, braucht die Kanzlerin selbst wohl keine Deckung zu suchen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Oberst Georg Klein sind alte Bekannte. Merkel – oben mit Jung und Klein Anfang April 2009 in Kundus – traf ihn hier nicht zu ersten Mal.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Oberst Georg Klein sind alte Bekannte. Merkel – oben mit Jung und Klein Anfang April 2009 in Kundus – traf ihn hier nicht zu ersten Mal.

Dem zum Untersuchungsgremium umgebildeten Verteidigungsausschuss gehören über 30 Mitglieder an. Nur wenige lassen erkennen, dass sie willens und/oder fähig sind, die Hintergründe des am 4. September 2009 von einem deutschen Oberst in Kundus befohlenen Bombenangriffs aufzudecken.

Ungelenke Fragen werden nicht besser, wenn man sie mehrmals stotternd wiederholt. Und wenn man dann auch noch kuscht, nur weil CDU-Mann und Jura-Oberlehrer Siegfried Kauder Wortwahl und Gesten rügt oder Fundstellen für Zitate auf die Zeile genau nachgewiesen haben will – womit er formal im Recht ist –, dann wird Aufklärung grotesk. So hatte der am Donnerstag als Zeuge geladene, damals politisch verantwortlicher Ex-Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) leichtes Spiel, seine fragenden Kollegen »abfahren« zu lassen.

Noch immer hält der Abgeordnete und Rechtsanwalt Jung den Angriff auf zwei entführte Tankwagen, die sich auf einer Sandbank im ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -