Köln kopiert Weimar

In der Klassikerstadt hilft eine »Bettensteuer« das Kulturleben zu sichern

Not macht erfinderisch. Köln will eine Abgabe auf Hotelzimmer einführen – und andere Städte mit großen Haushaltslöchern könnten folgen. In Weimar jedoch wird ein solches Modell bereits seit 2005 praktiziert.

Köln/Weimar. Erst hieß die Abgabe »Kurtaxe», dann reifte sie zur »Kulturtaxe« – und nun ist sie als »Bettensteuer« vom Kölner Stadtrat mit den Stimmen von SPD und Grünen beschlossen. »Wir haben Anfragen von kleineren Städten, von größeren Städten, von Touristen-Städten. Mehr als 20 Kommunen haben sich bei uns gemeldet, und das wird noch weiter zunehmen«, sagt Kölns Stadtkämmerer Norbert Walter-Borjans (SPD), der »Erfinder« der neuen Abgabe. Doch was in Köln neu ist, hat sich in Weimar längst etabliert. Seit 2005 wird hier eine »Kulturförderabgabe« auf Übernachtungen und Eintrittskarten erhoben.

Ein bis zwei Euro pro Nacht

Damals war die Klassikerstadt finanziell so klamm, dass etwa das Stadtmuseum zeitweise geschlossen wurde, erinnert sich Stadtsprecher Friedrich von Klinggräff: »Wir haben nur 65 000 Einwohner, aber ein Kulturangebot wie eine 500 000-Einwohner-Stadt.« Daher entstand die Idee, die Touristen-Scharen an der Finanzie...


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