Bedrückungsgeschichte – und kein Tabu
Vor sechzig Jahren wurde das NKWD-Speziallager Nr. 7 in Sachsenhausen aufgelöst
Am 17. Januar 1950 abends um zehn Uhr steht ein jungen Mann, mein Vater, auf dem Bahnhof ihn Sachsenhausen. Es ist sein zweiundzwanzigster Geburtstag, und er ist soeben nach fast fünf Jahren aus dem NKWD-Speziallager Nr. 7 entlassen worden. Davor hatten Arbeitsdienst und eine sinnlose Aktion gelegen, bei der Jugendliche mit Panzerfäusten russische Panzer aufhalten sollten. Aber nicht deswegen hatte ihn die sowjetische Geheimpolizei im Sommer 1945 abgeholt.
Warum ich?, das ist die Frage tausender jugendlicher Insassen dieser Internierungslager, die sie, wenn sie denn überlebten, später nicht mehr losließ. Darum soll es auch hier in Oranienburg, zum sechzigsten Jahrestag der Schließung des Lagers in einer Gedenk- und Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Sachsenhausen gehen, die Ulrich Mählert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur moderiert. Der Geschichte nachzudenken ist immer die beste Form des Gedenkens der...
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