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Ost-Tangente für Senat keine A 100-Alternative

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND). Der Senat hält an einer Verlängerung der Stadtautobahn A 100 von Neukölln nach Treptow fest – trotz einer von ihm selbst in Auftrag gegebenen Studie, bei der eine mögliche neue Durchgangsstraße weiter östlich gute Werte erhielt. Die Autobahn-Verlängerung sei alternativlos, sagte gestern ein Sprecher der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die Gutachter bescheinigten einer sechs Kilometer langen Trasse zwischen Biesdorf und Köpenick ein weitaus günstigeres Nutzen-Kosten-Verhältnis als der geplanten Autobahn.

Die sogenannte Tangentialverbindung Ost (TVO) entlang einer Bahnstrecke und durch die Wuhlheide ist seit längerem im Gespräch. »Sie hat aber nur lokale Wirkung«, sagte der Sprecher. »Das, was die A 100 leisten soll, ist eine ganz andere Herausforderung.« Zudem müsse die Strecke zwischen Biesdorf und Köpenick das Land bezahlen, den Autobahnausbau aber der Bund. Die A 100 würde rund 440 Millionen Euro kosten, die TVO als Stadtstraße nur 40 bis 46 Millionen Euro. Auch für Wirtschaftssenator Harald Wolf ist die TVO keine Alternative zur Autobahn. sie ist aber sinnvoll, um die Industrie- und Gewerbegebiete im Nordosten Berlins zu erschließen und die Treskowallee in Karlshorst zu entlasten.

Um die Autobahnverlängerung gibt es einen Machtkampf zwischen Senat und den Regierungsfraktionen. SPD und LINKE haben das Geld für die weitere Planung des umstrittenen Autobahnstücks eingefroren. Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) will das Projekt aber durchboxen. Sie hält die Autobahn für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und für die Bündelung des Verkehrs für immens wichtig. Umweltschützer und Anwohner wehren sich seit Jahren dagegen.

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