Gasag schließt Preisanstieg ab Juni nicht aus
(dpa). Für die rund 600 000 Privatkunden des Berliner Gasversorgers Gasag sollen die Preise bis Ende Juni stabil bleiben. Ob es danach eine Erhöhung gebe, hänge von der Marktentwicklung ab, sagte Vorstandsmitglied Andreas Prohl am Mittwoch in Berlin. In den kommenden Jahren will die Gasag ihren bundesweiten Vertrieb weiter ausbauen und auch im Heimatmarkt in Berlin und Brandenburg investieren. In Zukunft setzt Gasag stärker darauf, Bio-Erdgas zu produzieren und zu vermarkten. Der erneuerbare Energieträger sei noch weitgehend unbekannt. In den kommenden zwei Jahren will der Konzern mehr als 30 Millionen Euro in den Ausbau Erneuerbarer Energien investieren. Ziel sei es, eine große Anzahl kleiner Kraftwerke zu bündeln und zu vernetzen.
Nach einem verlorenen Rechtsstreit um eine Vertragsklausel bleibt der Gasversorger bei seinem Standpunkt, er habe »zu keiner Zeit« überhöhte Entgelte gefordert. Es bestehe keine Rückzahlungspflicht. Der Umfang der Kundenklagen sei »nicht so dramatisch, wie vorher gedacht«, so Vorstandsmitglied Olaf Czernomoriez. Der Bundesgerichtshof hatte im Sommer 2009 geurteilt, Gaskunden würden unangemessen benachteiligt, wenn im Vertrag für den Fall sinkender Kosten keine Pflicht zur Preissenkung festgeschrieben sei. Die Verbraucherzentrale Berlin kündigte im Dezember eine Sammelklage an, um im Namen von 194 Kunden insgesamt 193 000 Euro einzufordern.
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