Heldenstadt Brest
Russisch-deutsches Forschungsprojekt
Die Festung Brest und die Stadt (früher Brest-Litowsk) in Belorussland hat eine bewegende Geschichte. Eine bewegende Lesung, verbunden mit beeindruckenden Lichtbildern im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, gestaltet von Alena Paschkowitsch, Historikerin an der Puschkin-Universität Minsk, und Christian Ganzer, DAAD-Lektor in Kiew, vermittelte bewegende Ergebnisse eines Forschungsprojekts.
Nach einem kurzen Rückblick auf historische Ereignisse seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Brest im Jahr 1019 bis zum Zweiten Weltkrieg konzentrierten sich beide Historiker auf die Geschehnisse in Folge des Zweiten Weltkriegs. Sie verwiesen unter anderem darauf, dass nach dem deutschen Angriff auf Polen auch Brest von deutschen Truppen eingenommen wurde und am 22. September 1939 – in Übereinstimmung mit dem Geheimen Zusatzprotokoll zum sogenannten Hitler-Stalin-Pakt, der von den beiden Außenministern Ribbentrop und Molotow unterzeichnete worden war – bei einer gemeinsamen deutsch-sowjetischen Militärparade der Roten Armee übergeben worden war, die am 17. September 1939 begonnen hatte, Ostpolen zu besetzen. Als am 22. Juni 1941 das Deutsche Reich die Sowjetunion angriff, war die direkt am Grenzfluss Bug gelegene Brester Festung hart umkämpf. Etwa 350 Rotarmisten hielten bis zum 29. Juni im sogenannten Ostfort auf der Nordinsel der Festung aus, bevor sie nach schweren Luftangriffen aufgeben mussten. 1965 wurde der Festung der Ehrentitel Heldenfestung verliehen. Wenig bekannt ist, dass in Brest allein im Jahr 1941 etwa 4400 Menschen, darunter 4000 Juden, von Einheiten der SS-Sicherheitspolizei ermordet wurden. Am 28. Juli 1944 befreiten Sowjettruppen die Stadt, in der bis zu seiner Auflösung 1953 das Kriegsgefangenenlager 284 für deutsche Kriegsgefangene bestand.
Zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Stadt erinnern an jene schrecklichen Zeiten. Dazu gehört in erster Linie das Museum der Verteidigung der Brester Festung am westlichen Stadtrand.
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