Eine freie starke Stimme

Vor 225 Jahren wurde Bettine von Arnim geboren

Erst war sie die »Kindfrau«, das wilde, freche, spontane Wesen, der Irrwisch und Wirbelwind, der schäkernd und plappernd auf Goethes Stuhllehne saß (in Gedanken auch auf seinem Schoß), dann, mit fünfundzwanzig, die Ehefrau des Dichters Achim von Arnim, bald auch Mutter von sieben Kindern, und schließlich wurde sie, in ihrem dritten Leben, begonnen nach dem frühen Tod ihres Mannes Anfang 1831, was vorher niemand vermuten konnte, die gefeierte Schriftstellerin, hingegeben der Literatur und ihrem Feldzug gegen Armut und Unterdrückung.

Bettine von Arnim war fünfzig, als ihr erstes Buch erschien, das Zeugnis ihrer Liebe und Verehrung für Goethe, den früh erwählten Gott, der ihr Gott blieb bis zuletzt, genannt »Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde«, kein dokumentarisches Werk, beileibe nicht, vielmehr ein toller Mix aus Authentischem und Erdachtem, Wirklichem und Geträumten und sogleich ein Riesenerfolg. Sie fügte dem Erstling noch zw...


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