Der ungeklärte Mord an einer Irak-Helferin

In Bagdad steht ein mutmaßlicher Entführer Margaret Hassans zum zweiten Mal vor Gericht

  • Karin Leukefeld, Doha
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es war am 19. Oktober 2004, als Margaret Hassan, Leiterin der Hilfsorganisation Care International in Bagdad, auf dem Weg zur Arbeit entführt wurde. Nach Analyse eines Entführervideos gingen die Behörden davon aus, dass die Irin in britischen Diensten am 16. November jenes Jahres erschossen wurde. Am Montag wird erneut gegen den mutmaßlichen Mörder verhandelt.

Die Entführer trugen irakische Polizeiuniformen und veröffentlichten später ein Video, in dem Margaret Hassan an den britischen Premierminister Tony Blair appellierte, die britischen Truppen aus Irak abzuziehen. Großbritannien verhandelte jedoch nicht. Einen Monat später wurde Hassan vor laufender Kamera erschossen.

Das Video, das dem Sender »Al Dschasira« in Katar zugespielt wurde, kam nie zur Ausstrahlung. Robert Fisk, Korrespondent des Londoner »Independent« im Nahen Osten und langjähriger Freund Margaret Hassans und ihres irakischen Ehemanns Tahsin Ali Hassan, sah sich das Video im Jahre 2008 – mit Einverständnis des Ehemanns – im Archiv von »Al Dschasira« in Doha an. Erst als er die Aufnahmen von ihrer Hinrichtung sah, habe er »realisiert, dass Margaret Hassan wirklich tot ist«, schreibt Fisk in einem erschütternden Bericht. Bis heute ist nicht geklärt, wer die Auftraggeber der Entführung und des Mordes waren. Die sterb...


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