Indien führt Schulpflicht ein

Verfassungsänderung schließt die Abschaffung der Kinderarbeit ein

  • Henri Rudolph, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Elementarbildung ist in Indien seit dem 1. April gesetzlich für alle Kinder zwischen dem 6. und dem 14. Lebensjahr verbrieftes Recht. Die entsprechende Verfassungsänderung, die das Recht auf kostenlose und allgemeine Schulpflicht fixiert, trat an diesem Tag in Kraft.

Von einem »historischen Gesetz« sprach Kapil Sibal, Minister für Entwicklung menschlicher Ressourcen, dem auch das Bildungsressort untersteht. Bei aller Begeisterung über diese bemerkenswerte Errungenschaft, von der rund zehn Millionen Kinder profitieren sollen, warnte der Minister vor der Illusion, dass umgehend alle Kinder die Schule besuchen könnten. Es bedürfe der Anstrengungen der gesamten Nation, diese riesige Aufgabe zu bewältigen.

Als größte Herausforderungen nannte Sibal den Mangel an Infrastruktur und an Lehrern sowie die Erfassung der bislang benachteiligten sozialen Schichten. Auch Premier Manmohan Singh betonte in einer Botschaft an die Nation, dass besondere Aufmerksamkeit den Mädchen, den Dalits (Kastenlose, Unberührbare), den indigenen Adivasi und den Minderheiten zu gelten habe. Bildung, Gesundheit und schöpferische Fähigkeiten der Kinder ...


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