Aigner droht Facebook mit Kündigung

Ministerin fordert mehr Datenschutz im Internet

  • Lesedauer: 1 Min.

Hamburg (dpa/ND). Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat den mangelnden Datenschutz beim Onlinenetzwerk Facebook kritisiert und mit einem Ende ihrer Mitgliedschaft gedroht. In einem von »Spiegel Online« am Montag veröffentlichten Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigt sich Aigner verwundert, dass das Unternehmen »ungeachtet der Bedenken von Nutzern und massiver Kritik von Verbraucherschützern den Datenschutz im Netzwerk weiter lockern möchte«. Mit solchen Entscheidungen könne ein Unternehmen kein Vertrauen gewinnen.

Aigner forderte Facebook auf, persönliche Daten von Nutzern nicht ohne deren Einwilligung automatisch an Dritte zu kommerziellen Zwecken weiterzuleiten. »Sollte Facebook nicht bereit sein, seine Firmenpolitik zu ändern und die eklatanten Missstände zu beheben, sehe ich mich gezwungen, meine Mitgliedschaft zu beenden«, schrieb sie. Die Politikerin fordert seit längerem von den sozialen Netzwerken einen größeren Schutz persönlicher Daten. Dazu sollen die Anbieter Voreinstellungen zugunsten der Nutzer verbessern.

Erst Ende März hatte eine Studie der Stiftung Warentest Onlinenetzwerken wie Facebook vorgeworfen, äußerst willkürlich mit Nutzerdaten umzugehen. Vor allem die großen US-amerikanischen Portale beschränkten die Rechte der Verbraucher zum Teil massiv, hieß es darin. Sich selbst räumten die Anbieter dagegen bei der Weitergabe privater Daten an Dritte weite Befugnisse ein.

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