- Unten links
- Tagesglosse
Unten links
Urbi et orbi. Das Volk Gottes lässt sich nicht von Geschwätz beeindrucken. Meinte am Ostersonntag ein hoher Geistlicher in Rom, um den Papst zu trösten, der in den Sündenpfuhl seiner irdischen Heerscharen in Deutschland hinab gezogen zu werden droht. Der Stellvertreter Gottes auf Erden selbst ging auf den Missbrauchskandal nicht ein. Mit seiner Auferstehung habe Jesu die Menschheit von Sünde befreit, log Benedikt, ohne rot zu werden Wo blieb der Zorn der Heiligen Dreieinigkeit über so viel scheinheilige Dreistigkeit? Es regnete in Rom. Göttliche Tränen der Scham? Der Himmlische war schon mal konsequenter. Er muss ja nicht gleich wieder flächendeckend strafen wie einst in Ägypten mit den sieben Plagen oder dem Inferno wider Sodom und Gomorrha – wo es auch Unschuldige traf. Wenn er alle sündigen Priester zu Salzsäulen erstarren ließe, in Zuckerberge und Brotlaibe verwandelte, so würde er zugleich Not leidenden Menschen nützen. Urbi et orbi. ves
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.