Unbeabsichtigte, absichtliche Gedichte
Es ätzt und juckt. Georg Kreisler legt einen Lyrikband vor
Kreisler zitiert Max Beerbom: »Wenn man ein Schaf auf zwei Beine stellt, ist es deswegen kein Mensch. Aber wenn man eine ganze Schafherde auf zwei Beine stellt, ist es ein Publikum.« Das laute Lachen im Leipziger Centraltheater quittierte Georg Kreisler mit dem Satz: »Das ist nicht nur komisch, sondern auch richtig.« Und weiter: »Das Publikum ist grausam, fast so grausam wie ein Literaturkritiker, wobei ein Publikum, im Gegensatz zum Kritiker, intelligent ist.«
Der Autor, Komponist und Satiriker hat seinen ersten Band ausschließlich mit Lyrik vorgelegt, stellte diesen zur Leipziger Buchmesse vor. »Zufällig in San Francicso – unbeabsichtigte Gedichte« heißt das Buch, das jüngst im Berliner Verbrecher Verlag erschienen ist. Das Wort »unbeabsichtigt« erklärt Kreisler im Vorwort so: »Ich fange jeden Morgen an zu dichten und höre erst abends auf, das heißt: Ich werfe das Gedichtete in den Papierkorb, und wenn der Papierkorb schon voll...
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