Nazis nicht das Spielfeld überlassen

Roter Stern Leipzig tritt nach der Neonazi-Attacke vom Herbst heute erneut gegen Brandis an

  • Hendrik Lasch, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

50 Neonazis gingen im Oktober in Brandis brutal auf Spieler und Fans des Fußballvereins Roter Stern Leipzig los. Unter den Folgen leidet mancher von ihnen bis heute. Dass sie zum heutigen Wiederholungsspiel antreten, verstehen sie vor allem als politisches Signal.

Nur selten dürfte ein Fußballspiel in der achten Liga so viel Aufsehen erregen wie die Partie zwischen Roter Stern Leipzig (RSL), dem Sechsten in der Staffel 2 der Bezirksklasse Leipzig, und dem Tabellenletzten FSV Brandis. Dass die Partie, die heute um 18.30 Uhr auf »neutralem« Grund im Sportpark Beucha angepfiffen wird, überregional Beachtung findet, hat indes weniger sportliche als politische Gründe. Als Brandis und Roter Stern sich am 24. Oktober erstmals begegneten, wurde zwei Minuten gekickt. Dann stürmten 50 Neonazis, bewaffnet mit Eisenstangen und Holzlatten, das Feld und prügelten auf Leipziger Spieler und Fans ein. Ein Anhänger erlitt schwere Augenverletzungen, weitere wurden ebenfalls in Mitleidschaft gezogen.

Ob die Partie vom 8. Spieltag, die einer Entscheidung des regionalen Verbands zufolge wiederholt werden muss, auch zustande kommt, war lange Zeit unklar: »Es gab viele Diskussionen«, sagt eine Sprecherin von Roter Ster...


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