Ein bisschen atomare Bedrohung

Die neue Nuklearstrategie der USA verzichtet auf den Erstschlag – unter Umständen

Auf einer Pressekonferenz haben am Dienstagabend Außenministerin Hillary Clinton und Pentagon-Chef Robert Gates Washingtons überarbeitete Nuklearstrategie vorgestellt, die eine verringerte Rolle von Atomwaffen vorsieht. Die USA wollen sie nicht mehr gegen Staaten einsetzen, die selbst über keine Kernwaffen verfügen – mit Ausnahmen.

Vor einem Jahr hat USA-Präsident Barack Obama in Prag seine Vision einer atomwaffenfreien Welt entworfen. Seitdem bastelte die Washingtoner Administration an einer neuen Nuklearstrategie und stieß dabei auf viel Gegenwind im Pentagon. Eine erste Fassung des »Nuclear Posture Review« ließ Obama zurückgehen, weil sie sich zu sehr an der Bush-Doktrin orientierte. Vor allem republikanische Kritiker warnen vor einem »naiven« Verzicht auf die nukleare Abschreckung. Gestern wurde der etwa 80 Seiten lange Überprüfungsbericht auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt, schon zuvor hatte der Präsident in einem Interview mit der »New York Times« Eckpunkte erläutert.

Die Überarbeitung fiel weit weniger radikal aus, als es sich viele Abrüstungsexperten erhofft hatten. Die Ärzteorganisation für die Verhütung des Atomkrieges IPPNW sieht trotzdem richtige Ansätze. »Die Rücknahme der Strategie des ›präventiven Ersteinsatzes‹ der Bush-...


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