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253 ehrenamtliche Öko-Ranger

Jahresbericht der Naturwacht vorgestellt / Freiwillige arbeiteten 2009 insgesamt 15 000 Stunden

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Mittel für die Naturwacht sind begrenzt, die Zahl der finanzierten Stellen ist geschrumpft. Doch ist die Bereitschaft gewachsen, ehrenamtlich mitzuarbeiten. Darüber freute sich gestern Umweltministerin Anita Tack (LINKE) als sie den Jahresbericht der Naturwacht präsentierte. Die Zahl der hauptberuflichen Naturwächter, der sogenannten Öko-Ranger, lag im Jahr 2001 noch bei 132. Gegenwärtig sind 104 Ranger übrig. Sie teilen sich 98 Stellen.

Während im vergangenen Jahr 253 freiwillige Helfer insgesamt rund 15 000 Stunden ableisteten, waren es im Jahr zuvor 231 Helfer, die es auf zirka 12 400 Stunden brachten, sagte Tack. Brandenburg leiste »Erhebliches«, um Biber, Otter und Fledermaus ein gutes Zuhause zu bieten. Zwar gebe es mit 3,9 Millionen Euro nicht mehr Geld als früher, aber trotz Krisenzeiten auch nicht weniger.

Rund 600 000 Euro erwirtschaftet die Naturwacht selbst. Entgegen der landläufigen Annahme bleiben für Kontrollgänge in den Naturparks und Biosphärenreservaten nur etwa ein Fünftel der Arbeitszeit der Öko-Ranger, sagte der Geschäftsführer der Naturwacht-Stiftung Bernhard Schmidt-Ruhe. Arbeiten für den Biotop- und Artenschutz sowie die Umweltbildung machen inzwischen zusammen fast zwei Drittel der Arbeitszeit aus. Dies führte Schmidt-Ruhe unter anderem auch darauf zurück, dass unmittelbare Verstöße gegen das Gesetz und Verunreinigungen der Naturschutzgebiete seltener werden. Im Vorjahr seien 912 Verstöße festgestellt worden, die zu 168 Anzeigen führten. Das seien 30 Prozent weniger gewesen als im Jahr 2008. Das Umweltbewusstsein nehme ebenso zu wie die Kenntnis der Regeln, die in den 15 Großschutzgebieten des Landes gelten, sagte der Experte.

Besonders stolz ist die Naturwacht auf ihr Programm »Junior Ranger«. 29 Gruppen von Kindern, die vorwiegend zwischen 8 und 12 Jahren alt sind, werden von erfahrenen Naturschützern betreut. Das Interesse daran ist größer als die Betreuungskapazität.

Um die Aufgabenerfüllung trotz Personalabbaus nicht allzu sehr leiden zu lassen, startete das Land vor einigen Jahren nach dem Vorbild US-amerikanischer Nationalparks ein Freiwilligenprojekt. Ein professionell organisiertes Freiwilligenprogramm unterstützt seither die Arbeit der Öko-Ranger. Das Spektrum reiche von Vogelzählungen bis zur Kontrollen von Amphibienzäunen, heißt es. Patenschaften für Bäume oder Wanderwege gibt es und auch Einsätze in Besucherinformationszentren. Freiwillige werden gesucht für die Leitung von Kinder- und Jugendgruppen sowie für die Auswertung von Daten. Inzwischen gibt es rund 200 nebenberufliche Natur- und Landschaftsführer in den Großschutzgebieten. Dabei handelt es sich um Anwohner, die sich ausbilden ließen und ein Zertifikat erworben haben.

Trotz aller Anstrengungen und auch Erfolge ist die Vielfalt in Fauna und Flora heute aber geringer als beispielsweise vor 15 Jahren. Der Verlust war »nicht aufzuhalten«, wenn auch gerade in den Schutzgebieten eine Reihe von Vogel- und Amphibienarten stabilisiert werden konnte, räumte Schmidt-Ruhe ein. Auch die Bundesregierung habe eingestehen müssen, dass die selbst gesetzten Schutzziele nicht erreicht worden sind, weil noch mehr Arten und Lebensräume verschwunden sind als befürchtet, setzte Tack hinzu.

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