D-Es-C-H in Sachsen

In Gohrisch schrieb Schostakowitsch das 8. Streichquartett. Jetzt soll dort ein Festival an ihn erinnern

  • Jörg Schurig, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Im sächsischen Luftkurort Gohrisch ließ die DDR-Regierung Ehrengäste residieren. Künftig soll die Gemeinde zur Pilgerstätte von Musikfans werden. Gemeinsam mit der Staatskapelle Dresden hat sie ein Festival für Dmitri Schostakowitsch gegründet. Der Komponist war früher selbst zu Gast in Gohrisch.

Gohrisch. Im Kurort Gohrisch in der Sächsischen Schweiz gab es einst hoch oben auf dem Berg ein ganz besonderes Stück DDR – das Gästehaus des Ministerrats. Vor den Blicken Einheimischer weitgehend verborgen, machten hier Politiker, Manager und Künstler aus dem Osten Deutschlands und befreundeten Ländern Urlaub.

»Gehobener DDR-Standard, aber nicht feudal«, erinnert sich Techniker Bernd Schreiber. Wer alles zu Gast war, wussten Leute wie Schreiber oft nicht. Nordkoreas stalinistischen »Großen Führer« Kim Il Sung sah der Techniker aber 1982 mit eigenen Augen.

Zehn Jahre zuvor war ein Mann nach Gohrisch gekommen, der ein Opfer des Stalinismus war. Der Komponist Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) war nach einem Beinbruch damals schon ein Pflegefall. »Er kam schwer aus der Badewanne. Wir mussten ihm eine Stütze bauen«, erinnert sich Schreiber. Auch dieser Umstand mag der Grund gewesen sein, warum die Gohris...


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