Bertolt Brecht im Knast von Matagalpa
Ein deutsches Projekt versorgt seit 23 Jahren die Armen in Nicaragua mit Büchern
Pünktlich um 6.30 Uhr lässt Reybil Cuaresma den Motor an. Managua, die nicaraguanische Hauptstadt, ist bereits zum Leben erwacht: Kinder in Uniform sind auf dem Weg zur Schule, vollgestopfte Busse knattern durch die Straßen und fliegende Händler bieten an den Kreuzungen der Millionen-Metropole ihre Waren an. Cuaresma und sein vierköpfiges Team von der Biblioteca Alemana-Nicaraguense (deutsch-nicaraguanischen Bibliothek) machen sich auf den Weg nach Matagalpa, einer Stadt in den nördlichen Bergen des größten mittelamerikanischen Landes. Sie sind im »Bibliobus Bertolt Brecht«, einem umgebauten Kleintransporter der Marke Toyota, unterwegs. Ihre Ladung: etwa 400 Bücher und Zeitschriften, bestimmt für die Gefangenen des staatlichen Gefängnisses in Matagalpa.
Nach zweieinhalb Stunden Fahrt sind die Fünf am Zielort angekommen. Die Sonne brennt schon am frühen Morgen, nur der Wind macht die Hitze in der Bergregion etwas erträglicher. Das Gefän...
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