Aktenstau bei bei der Polizei
(dpa). Die Akten unerledigter Verbrechensfälle stapeln sich bei der Kripo und in anderen Polizeidienststellen in Berlin seit Jahren. Deshalb hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erneut den Personalrückgang bei der Bekämpfung der Kriminalität beklagt. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Zumindest im Landeskriminalamt (LKA) ist die Zahl sogenannter Liegevermerke rückläufig. Dies geht aus einer Antwort von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Peter Trapp hervor.
Liegevermerke heißen die Vorgänge, die mindestens drei Monate liegen geblieben sind. Im Januar 2009 registrierten die Beamten im LKA-Bereich 4004 Fälle, im Dezember nur noch 2765. Ende 2008 waren es laut Trapp noch 4946 unerledigte Vorgänge. Und in den Polizeidienststellen, die Verbrechen bekämpfen, aber nicht zum LKA gehören, waren 2009 weitere 4529 Fälle in der der Warteschleife.
»Weil es in Berlin in den letzten Jahren immer weniger Polizeibeamte gibt, türmen sich auch die Akten unbearbeiteter Verbrechen«, kritisierte GdP-Pressesprecher Klaus Eisenreich. Viele Polizisten fühlten sich im Stich gelassen. Nach den Plänen der verantwortlichen Politiker sollte Berlin derzeit wenigstens noch 16 180 Polizisten haben, tatsächlich seien es 15 700, sagte Eisenreich.
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