Weimarer Pillenwunder

Die Thüringer Klassikstadt hat seit Jahren stabile Einnahmen – ganz gegen den Bundestrend

  • Ingo Senft-Werner, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Schon jetzt klaffen in den Kassen der meisten Städte und Gemeinden enorme Löcher. Nach der Steuerschätzung im Mai dürften die Geldsorgen noch ernster werden. Doch es gibt erstaunliche Ausnahmen.

Weimar. Stabile Einnahmen aus Gewerbesteuern, jede Menge Touristen, aber auch Personalkürzungen halten den Etat der Klassikstadt Weimar auf Kurs. Weimar ist damit bundesweit eine der wenigen Ausnahmen unter den Kommunen. Allen voran das Werk des Pharmakonzerns Bayer Schering trägt dank der Gewerbesteuern dazu bei, dass Weimar einen ausgeglichenen Etat hat. »Milliarden von Anti-Baby-Pillen gehen hier vom Band. Das ist ein krisensicheres Geschäft«, sagt Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD).

Gleichwohl sind auch in Weimar keine großen Sprünge drin. »Für unser großes Kulturangebot haben wir seit jeher zu wenig Geld – das Problem kennen wir schon aus Goethe-Zeiten«, sagt OB Wolf. Neben Bayer helfen großzügige Zuwendungen von Bund und Land. Auf rund 200 Millionen Euro beläuft sich der Verwaltungs- und Vermögenshaushalt der knapp 65 000 Einwohner zählenden Stadt. Rund 13 Millionen Euro stammen auch dank Bayers Pillen aus der Gewerbesteue...


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