Fünfzehn Meter Luft

Polens politische Landschaft zeigt sich nach der Flugzeugkatastrophe von Smolensk verändert

  • Holger Politt, Warschau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die Präsidenten Russlands und der USA, Dmitri Medwedjew und Barack Obama, werden am Sonntag an der Beisetzung des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski und seiner Gattin in Kraków teilnehmen. Auch Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben ihr Kommen zugesagt.

Nie wieder hatte Lech Kaczynski solche Werte der Zustimmung wie bei seiner Wahl zum Staatspräsidenten im Herbst 2005. Noch vor wenigen Wochen war dem Außenminister bei einem öffentlichen Auftritt sogar der Vergleich herausgerutscht, man könne als Präsident zwar niedrig an Wuchs, dürfe jedoch keineswegs klein sein. Jetzt ist es anders – Lech Kaczynski findet eine öffentliche Wertschätzung, die ihm zu Amtszeiten in diesem Maße versagt blieb. Niemand hätte bei Wahlen um das Amt auch nur geringste Chancen, ihn zu schlagen. Allein – der Präsident ist seit Sonnabend tot.

Mit ihm an Bord der Unglücksmaschine waren wichtige Politiker, vor allem aus den Oppositionsparteien. Weniger betroffen sind die beiden Regierungsparteien, die Bürgerplattform (PO) und die Bauernpartei (PSL). Sie müssen strategische Positionen nicht neu besetzen. Völlig anders bei der größten Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Aus familiären Gründen...


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