- Politik
- Ärztemangel oder Überversorgung. Was fehlt wirklich?
Schnelle Lösung nicht in Sicht
Kassenärztliche Vereinigungen wollen Anreize für Landärzte erhöhen
Mit dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt, Dr. med. Burkhard John, sprach Silvia Ottow über den Mangel an Allgemeinmedizinern, der in diesem Bundesland am größten ist, und die Strategien dagegen. 17 KV vertreten die Ärzteschaft der Länder. Sie haben die Aufgabe, die medizinische Versorgung zu sichern, und verteilen die Finanzmittel der Krankenkassen. Dachorganisation ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung.
ND: Hat der Gesundheitsminister in Sachen Ärztemangel etwas auf den Weg gebracht?
John: Was ist denn auf den Weg gebracht? Er hat eine Debatte begonnen und Ideen geäußert.
Helfen die?
Teilweise. Die Verpflichtung von Medizinstudenten, in den ländlichen Bereich zu gehen, kann – wenn das überhaupt möglich ist – frühestens in elf Jahren wirken. Das nützt uns wenig, denn dann müssen wir schon Lösungen haben. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man vor dem Studium einen jungen Menschen verpflichten kann, danach etwas zu machen, was er gar nicht mehr will. Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich, dass damit viel erreicht werden kann. Den Numerus clausus für das Medizinstudium abzuschaffen, ist sicherlich ein sinnvoller Ansatz. Man muss aber auch sagen, wo das Geld für mehr Studienplätze und Studienkapazitäten herkommen soll.
In Sachsen-Anhalt fehlen die meisten Ärzte im Bundesmaßstab. Welche Fachrichtungen sind besonders...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.