Die dunkle Seite des Geistes
Der Sozialpsychologe Ap Dijksterhuis über die kreative Kraft des Unbewussten
Wenn heute vom Unbewussten die Rede ist, denken viele Menschen vermutlich zuerst an Sigmund Freud. Denn wie kein anderer hat der Begründer der Psychoanalyse diesen Begriff vor über 100 Jahren in der Öffentlichkeit populär gemacht. Bei Psychologen allerdings stießen seine Ideen zunächst auf wenig Zustimmung. Das lag unter anderem daran, dass Freud im Unbewussten vor allem ein Sammelbecken sexueller Triebe und traumatischer Erfahrungen sah. Darüber hinaus nahm er an, dass ständig psycho-sexuelle Energie (Libido) aus dem Unbewussten strömt, deren Stau als unangenehm empfunden wird, während ihr freier Abfluss Lustgefühle erzeugt.
Was Freud nicht wissen konnte: Die Nervenzellen im Gehirn speichern keine Energie und leiten auch keine solche weiter. Sie verarbeiten Informationen. Und dies geschieht in den meisten Fällen unbewusst. Denn die Aufnahmefähigkeit des Bewusstseins ist sehr begrenzt. Es kann im Schnitt nur mit höchstens sieben Inform...
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