Drehtür in Washington

Ex-Kongressabgeordnete arbeiten als Lobbyisten gegen die Finanzreform

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Reform der Regulierung des Finanzsystems steht ganz oben auf der Agenda von US-Präsident Barack Obama für die nächsten Monate. Doch die Branche arbeitet dagegen – auch mit einflussreichen Lobbyisten.

Peter Robertson hat mit seiner beruflichen Veränderung Schlagzeilen gemacht. Der bisherige Mitarbeiter beim Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses wechselte zu International Exchange, einer Firma, die Warentermingeschäfte für Rohstoffe abwickelt. Der Fall ist exemplarisch: Etwa 125 ehemalige Kongressmitglieder und Mitarbeiter sowie sogar zwei Senatoren bearbeiten derzeit als Lobbyisten ihre alten Arbeitskollegen im Sinne ihrer neuen Brötchengeber von der Wall Street.

Die Rede ist von einem »Drehtür-Effekt« in Washington. Personen aus dem Kongress wechseln in private Unternehmen, meist aus der Finanz- oder Versicherungsbranche oder der Industrie, und auch wieder zurück. Natürlich gehen sie zu Firmen jenes Sektors, für den sie in Regierung oder Kongress zuvor zuständig waren. So wird Robertson bei International Exchange vor allem versuchen, die von Obama geplante Finanzreform zu verhindern. Denn die könnte seine...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -