Kaliforniens kleines Watergate

Eigennutz spricht alle Sprachen, manchmal sogar die der Selbstlosigkeit. Diese Erfahrung ist gut belegt, aber ihre jüngste Bestätigung spricht solche Bände, dass ein Senator der Demokraten von »unserem kleinen Watergate in Kalifornien« sprach. Was ist geschehen?

Sarah Palin (46), Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner 2008 und einstige Gouverneurin von Alaska, die Heldin der neuen »Tea Party Movement« und selbsternannte Sauberfrau vom Lande, hat Einblick gewährt, zu welchen Bedingungen sie ihren Patriotismus verschenkt. Zwei Studenten der California State University in Turlock entdeckten Teile des vertraulichen Vertrags, der zu einem Redeauftritt Palins am 25. Juni an der Universität vereinbart wurde. Die Studenten hatten einen Tipp erhalten und den Fund an die Presse gegeben; auch Kaliforniens Generalstaatsanwalt ermittelt.

Sarah Palin bzw. das Washington Speakers Bureau, das den Termin aushandelte, stellen im Vertrag folgende Forderungen: Erste-Klasse-Ticket für den Flug mit Linienmaschine von Anchorage (Alaska) nach Kalifornien oder in einem »Privatflugzeug« in »der Dimension eines Lear 60 oder größer«. Für letzteren Fall dürfe die Uni die Maschine »nur für die Rednerin, ihre Begle...