Kabylen sehen sich zwischen den Fronten
Algeriens Berber kämpfen seit 30 Jahren um die Anerkennung ihrer Sprache und ihrer Kultur
Am Dienstag jährt sich in Algerien zum 30. Mal der »Berberfrühling«. Mit Konferenzen, Konzerten und Theateraufführungen wird eine Woche lang an den Beginn der Protestbewegung der Kabylen erinnert, die etwa ein Drittel der Bevölkerung des nordafrikanischen Landes ausmachen.
Die eigentlichen Ureinwohner Nordafrikas fordern bis heute die Anerkennung ihrer kulturellen Identität und die offizielle Gleichstellung ihrer Sprache Tamazigh mit dem Arabischen. Auslöser der ersten Unruhen war im Jahr 1980 das Verbot einer Konferenz des kabylischen Schriftstellers Mouloud Mammeri an der Universität der Stadt Tizi Ouzou. Die aufgebrachten Studenten hatten darauf mit Demonstrationen und Streiks reagiert, denen sich rasch die gesamte Bevölkerung der östlich der Hauptstadt Algier gelegenen Bergregion angeschlossen hatte.
Die von der Zentralregierung angeordnete gewaltsame Niederschlagung forderte zahlreiche Verletzte und Verhaftete. Seitdem kam es immer wieder zu Unruhen. Erst der gewaltsame Aufstand von 2001, bei dem 126 Jugendliche von Sicherheitskräften erschossen worden waren, führte zu einigen Zugeständnissen des Staates. So ist Tamazigh inzwischen zumindest als nationale Sprache anerkannt und darf an den Schulen in ...
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