Die Partei mit dem anderen Weltbild

Ungarn: Erstmals in der Geschichte gelangt eine Ökopartei ins Budapester Parlament

  • Gábor Kerényi, Budapest
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ihr Einzug ins ungarische Parlament war eine Überraschung: Kaum jemand außerhalb Ungarns kannte eine Partei namens »Politik Kann Anders Sein«. Doch in der ersten Wahlrunde am 11. April erhielt sie 7,4 Prozent der Stimmen und eroberte vorerst fünf Mandate.

LMP-Wahlplakat mit Romajungen und blondem Mädchen: »Werden wir beide dasselbe Gehalt bekommen? Ja das geht! Mit Ihrer Stimme.«
LMP-Wahlplakat mit Romajungen und blondem Mädchen: »Werden wir beide dasselbe Gehalt bekommen? Ja das geht! Mit Ihrer Stimme.«

»Lehet Más a Politika« (LMP) – Politik Kann Anders Sein – heißt die neue, aufstrebende Partei im ungarischen politischen Leben. András Schiffer, Galionsfigur der LMP, definierte sich und seine Partei jüngst in einem Interview der Wochenzeitschrift »Magyar Narancs« so: »Ökopolitik ist eine typische Politikphilosophie des 21. Jahrhunderts, und sie speist sich aus allen drei großen politischen Traditionen des 19. Jahrhunderts. Wenn es um Freiheitsrechte, Menschenwürde, Rechtstaatlichkeit geht, dann sind wir liberal. Wenn es um die Freiheit zur Selbstbestimmung für die natürlichen Gemeinschaften und um den Schutz der kulturellen Überlieferung geht, dann sind wir konservativ. Und wenn es um gesellschaftliche, globale, ökologische oder auch um die Gerechtigkeit oder Solidarität zwischen den Generationen geht, dann sind wir die Erben der neuen Linken.«

Diese Definition ist nicht die einzige Äußerung der Partei, die darauf abzielt, ...


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