Pressestelle

Drahtseilakt und Dolchstoß

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ob nicht auch Berlins Freiheit am Hindukusch verteidigt werde, fragt Gerd Nowakowski im »Tagesspiegel« vom 23. April und versucht so, Peter Strucks Unwort von »Deutschlands Freiheit«, für die man dort kämpfe, zum Faktum zu erklären. Nowakowski geißelt in dem Beitrag die folgerichtige Entscheidung, den in Afghanistan getöteten deutschen Soldaten nicht auch im Berliner Parlament mit einer Schweigeminute zu gedenken, als »formal«. Schließlich würden Soldaten in einem Krieg sterben, »in den ihr Vaterland sie geschickt hat«, so Nowakowski. Als richtiger Absender wäre hier aber die Bundesregierung zu nennen– das Berliner Abgeordnetenhaus jedenfalls schon gar nicht. Aber warum an dieser Stelle nicht mal Fünfe gerade sein lassen, schließlich ist's fürs Vaterland? Dass eine der Folgen von Krieg der Verlust von Struktur und eben Formalien ist, deren Erosion sich in Kriegszeiten gerade die Presse entgegenstellen sollte, sagt Nowakowski lieb...


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