Maliki wegen Folterungen unter Druck

Skandal in Irak um Geheimgefängnis

  • Anne-Beatrice Clasmann (dpa), Mossul
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki ist angezählt. Eine Affäre um eine geheime Haftanstalt in Bagdad, in der mutmaßliche sunnitische Aufständische gefoltert wurden, könnte das Ende der Karriere des gewieften schiitischen Politikers bedeuten. Denn die 2. Division der irakischen Armee, die im vergangenen Oktober in der Provinz Ninive mehr als 400 Verdächtige gefangen genommen und in das geheime Muthanna-Gefängnis gesteckt hatte, ist ihm unterstellt.

Am 4. Oktober 2009 stürmen Soldaten der 2. Division der irakischen Armee das Haus von Doreid Ibrahim in Mossul. Sie nehmen ihn fest. Der 24 Jahre alte Juwelier bleibt sechs Monate lang wie vom Erdboden verschluckt. Alle Versuche seiner Familie, etwas über sein Schicksal zu erfahren, laufen ins Leere. Erst als der Skandal um ein geheimes Foltergefängnis auf dem Gelände des ehemaligen Muthanna-Flughafens in Bagdad bekannt wird, taucht Ibrahim wieder auf. Seine Schwester Amal al-Muchtar berichtet: »Vor knapp zwei Wochen rief mich mein Bruder heimlich aus dem Gefängnis de...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.