- Unten links
- Tagesglosse
Unten links
Wenn jemandem nach seinem Rücktritt Respekt bekundet wird, ist Vorsicht geboten. Respekt wurde noch jedem hinterher geworfen, der sich längst hätte davon machen sollen. Korrupte Minister und verantwortungslose Manager durften sich abschließend in Respektsbekundungen sonnen. Nun hat Deutschlands oberster Katholik, Erzbischof Robert Zol-litsch, seinem Bischofsbruder Walter Mixa Respekt gezollt, der aus triftigen Gründen die Variante Rente mit 69 wählte. Das Wörtchen »endlich« schwebte im Luftraum wie eine isländische Aschewolke. Da darf man daran erinnern, dass erst kürzlich die evangelische Bischöfin Margot Käßmann zurücktrat, und zwar wegen einer vergleichsweise läppischen Geschichte, die mit ihrer Amtsführung nichts zu tun hatte. Der Unterschied: Beim Käßmann-Rücktritt waren viele traurig – und hoffen auf ihre Wiederkehr in die Öffentlichkeit. Bei Mixa sind alle erleichtert und wünschen ihn – nein, nicht zum Teufel, nur aufs endgültige Altenteil. wh
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.