Kettenreaktion gegen Kernenergie

  • Wolfgang Ehmke
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sechs Monate hatten Union und FDP Zeit, um sich über die künftige Energiepolitik zu verständigen. Herausgekommen ist eine schwarz-gelbe Kakophonie. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle versprach den AKW-Betreibern gleich nach dem Wahlsieg einen zügigen Beschluss über längere Laufzeiten. Er verlangte als Gegenleistung mehr als die Hälfte der zusätzlichen Gewinne für den Staatshaushalt. In Interviews verblüffte Bundesumweltminister Norbert Röttgen: Die Atomkraft dürfe kein »Alleinstellungsmerkmal« der CDU sein. Die gesellschaftlichen Widerstände gegen die Atomkraft seien zu groß.

Mit Blick auf die NRW-Wahlen jonglierte der »grüne Schwarze« mit der Aussicht, die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke sei eigentlich kein Thema. Der Ökostromanteil müsse von heute 16 auf 40 Prozent ansteigen, dann führe die Brücke Atomkraft in das neue Energiezeitalter. Wer mitrechnete, kam auf eine Laufzeitverlängerung von »lediglich« acht Jahren, spätesten...


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